CleverShuttle im Test: Besser als SSB Flex?

Nachdem der on-demand Shuttle-Dienst Flex Pilot in Stuttgart im Mai letzten Jahres seine Testphase einstellte, ging das anschließende Angebot SSB Flex an den Start. Doch die SSB waren nicht die einzigen die mit einem Ridesharing-System, also dem Teilen der Fahrten mit anderen Fahrgästen, den Markt der Personenbeförderung aufmischen wollten. Um die selbe Zeit startete auch CleverShuttle mit seinen umweltfreundlichen Fahrzeugen in Stuttgart.

Was bietet CleverShuttle?

Der inzwischen zur Mehrheit der Bahn gehörende Fahrdienst verspricht in seiner Werbung günstige Fahrpreise und eine Entlastung der Umwelt. Letztere kommt durch die bei den Fahrzeugen zum Einsatz kommende Wasserstoff-Hybrid Technik auch teilweise Zustande. Eine Problematik ergibt sich beim Netz der Wasserstofftankstellen in Stuttgart. Ist der Wasserstofftank leer, so ist die nächste Tankstelle, an der auch Wasserstoff getankt werden kann, erst in Fellbach. Andere in der Nähe sind in Sindelfingen und am Flughafen.
Screenshots der App von CleverShuttle
Die Nutzung des Dienstes gestaltet sich ausgesprochen unkompliziert. Einfach die App auf dem Handy installieren, Bezahldaten angeben und schon kann man die verfügbaren Fahrzeuge in der Umgebung auf einer Karte sehen, insofern man sich innerhalb der Betriebszeiten befindet. Diese sind Montag bis Donnerstag von 18 Uhr bis 01 Uhr, Freitag und Samstag von 18 Uhr bis 04 Uhr und Sonntag von 18 Uhr bis 24 Uhr. Auch das relativ große Nutzungsgebiet ist auf der Karte markiert. Innerhalb dessen befinden sich neben Stuttgart-Nord, -Ost, -Süd und -West auch Teile von Vaihingen, Degerloch, Botnang und Bad Cannstatt. Hat man den Zielort eingegeben wird nach verfügbaren Fahrten gesucht. Ist die Fahrt gebucht wird die geschätzte Zeit bis zur Ankunft des Shuttles, sowie Infos und Kontaktinformationen des Fahrers angezeigt.

SSB Flex gegen CleverShuttle

Ein Fahrzeug von SSB Flex am Schlossplatz in Stuttgart

Mit SSB Flex bietet die SSB einen vom Konzept her nahezu identischen Dienst an. Das oben genannte Nutzungsgebiet und die Nutzungszeit von CleverShuttle unterscheiden sich stark gegenüber denen von SSB Flex. So kann man den Dienst der SSB zwar von Montag bis Samstag nutzen, jedoch nicht überall. Das insgesamt kleinere Nutzungsgebiet ist in Degerloch, Bad Cannstatt-Ost und die Innenstadt aufgeteilt. Dort gelten dann jeweils unterschiedliche Betriebszeiten.

Die Apps der beiden Dienste unterscheiden sich kaum. Nahezu alle Funktionen die in der App von CleverShuttle geboten werden sind auch in der von SSB Flex zu finden. Bucht man dann jedoch eine Fahrt, so hat die SSB beim Preis deutlich die Nase vorn. Eine Fahrt vom Schlossplatz zum Hölderlinplatz kostet bei SSB Flex 3,40€, bei CleverShuttle 4,97€. Während man bei CleverShuttle den Abfahrts- und Ankunftspunkt, ähnlich wie bei einem Taxi, frei wählen kann, ist man bei SSB Flex an Haltepunkte gebunden. Da die etlichen Haltepunkte gut im Gebiet verteilt sind muss man jedoch immerhin nie weit laufen. Wie auch bei CleverShuttle können Fahrgäste „nicht spontan in ein passierendes Flex Fahrzeug zusteigen“, wie die SSB mitteilte.

Fazit

Mit CleverShuttle bietet die Bahn zweifelsohne einen soliden Dienst an, der zwar preislich nicht, aber in Hinsicht auf das Nutzungsgebiet und den Komfort mit Sicherheit mit SSB Flex mithalten kann.

Nachtrag

Am 14. Oktober gab das Unternehmen bekannt, den Betrieb in Stuttgart umgehend einzustellen. Als Auslöser werden neben wirtschaftlichen Gründen auch die bürokratischen Hindernisse in Stuttgart genannt.

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