Im Jahr 2019 gab es in Deutschland noch um die 2,8 Millionen Veranstaltungen. Auch in Stuttgart gab es tausende Veranstaltungen. In den ersten Wochen der Quarantäne aufgrund der Coronapandemie wurden allerdings alle kulturellen Veranstaltungen mit Publikum verboten.
Doch nicht einmal die Coronakrise konnte die kulturellen Angebote ganz verdrängen. Viele Veranstalter und Museen sind kreativ geworden, um die kulturellen Angebote weiterhin aufrecht zu halten. Viele Museen riefen eine „digitale Kultur“ ins Leben und es entstanden neue Formen von Veranstaltungen.
Nun gibt es beispielsweise von der Stuttgarter Staatsgalerie einen virtuellen Rundgang. Man kann in einer digitalen Galerie einen Einblick in 700 Jahre Kunstgeschichte bekommen. Aber dabei bleibt es nicht. Man kann auch live immer donnerstags um 20:00 Uhr bei einer Führung teilnehmen. Zusätzlich gibt es für Wissbegierige einen Audioguide mit Erklärungen und Informationen zu den ausgestellten Bildern.
Auch das „Mörike“ hat eine digitale Kunstgalerie auf der Homepage eingerichtet, auf der die Werke der kreativen Schüler ausgestellt sind. Es ist das erste Mal, dass man nun Kunstwerke aus vielen verschiedenen Kursen und Klassen online bestaunen kann. Und es bekommen viele Schüler/innen die Möglichkeit, die selbstgeschaffene Kunst zu präsentieren.
Eine weitere Möglichkeit Kultur zu erleben, schafft der „Kulturwasen“ in Bad Cannstatt. Hier können ähnlich wie beim Autokino Personen in ihrem eigenen Auto vor einer Bühne ein Konzert oder vor einer Leinwand einen Film verfolgen. Dabei hat dies im Gegensatz zum virtuellen Museum den Vorteil, dass man seine Wohnung verlassen und Kultur genießen kann, trotzdem aber der Abstand gewahrt wird.
Wer jedoch lieber eine persönlichere Atmosphäre am Abend hat, kann nun auch im Römerkastell in Bad Cannstatt auf der Anhöhe oberhalb des Neckars den sogenannten „Kastellsommer“ erleben. Auf einem abgegrenzten Platz im riesengroßen Areal des Römerkastells, einer Kasernenanlage des frühen 20. Jahrhunderts auf dem Gelände des ehemaligen römischen Kastells, finden 99 Leute Platz. Während der Veranstaltung können Gruppen bis zu vier Personen auf Liegestühlen oder einem Sofa zusammensitzen. Diese Sitzmöglichkeit steht auf einem Teppich, der den Abstand zur Nachbargruppe einhält und kennzeichnet. Mit diesem Angebot kann man trotz der Distanz zwischen den Menschen gemeinsam einen netten Open Air Abend mit Filmen, Oper, Bands usw. erleben.
Diese ganzen neuen Angebote schaffen es, dass die Kultur bewahrt wird, ja sich sogar kreativ weiterentwickeln kann und neue Formate erfindet. Trotz der Sicherheitsmaßnahmen aufgrund der Coronapandemie wird eine Möglichkeit auf Abwechslung geschaffen, sodass man einen Programmpunkt in der Woche hat, auf den man sich freuen kann. Die Veranstaltungen schaffen zudem einen den Pandemieschutzmaßnahmen angemessenen Treffpunkt für Menschen.
So hat die Pandemie trotz aller Probleme doch auch eine kleine gute Seite.