Mann spielt Golf

5 Sportarten die (fast) niemand kennt

Fußball, Basketball und Reiten?! Das war alles gestern! Slamball, Rhönrad oder Crossgolf könnten die neuen Standard Sportarten der nächsten Generation werden. Noch nie etwas davon gehört? Das wird sich ändern – hier sind 5 noch unbekannte Sportarten.

1. Slamball

Dieser Ballsport wurde in den 2000er Jahren in den USA entwickelt, er ist also noch relativ neu.

Er ähnelt größtenteils dem Basketball, allerdings auch aggressiveren und körperbetonten Sportarten wie American Football oder Hockey sowie aufgrund der Ausstattung des Spielfelds, die den Spielern ganz neue Bewegungen ermöglicht, ebenfalls Ähnlichkeiten mit dem Turnen aufweist.

Das Spielfeld besteht aus vier rechteckigen Trampolinen die jeweils unter jedem Korb sind und die Spieler über fünf Meter hoch springen lassen, womit ihnen die Dunkins (Englisch: (Slam)dunk, ist ein Korbwurf wobei der Werfer so hoch springt, dass er den Ball von oben direkt in den Korb werfen bzw. stopfen kann) ermöglicht sind. Zwischen den beiden Körben und den Trampolinen liegt die „Insel“ auf der die Angreifer kurz bleiben dürfen, um einen neuen Spielzug vorbereiten zu können. All das wir durch eine Acrylglas-Wand eingegrenzt, die man auch als Bande benutzen kann.

Die Regeln sind dem Basketball sehr ähnlich.

Zwei Teams spielen gegeneinander. Eine Mannschaft besteht aus acht Spielern von denen vier aktiv auf dem Spielfeld sind und auf diese drei Positionen verteilt werden:

1. Stopper (Verteidiger)

2. Gunner (Mittelfeldspieler)

3. Handler (Angreifer)

Bei Auszeiten wird die Uhr angehalten, bei Fouls läuft sie weiter. Die Spieler dürfen von überall innerhalb des Spielfeldes Würfe auf den Korb machen. Ein gewöhnlicher Treffer gibt zwei Punkte, mit Slamdunks und Würfen außerhalb der Insel bekommt man jedoch drei Punkte. Innerhalb von 15 Sekunden muss das angreifende Team einen Wurf auf den Korb versuchen. „Goal tending“ (ist im Basketball ein Regelverstoß, man beeinflusst dabei einen Korbwurf durch den Verteidiger nach dem der Ball den höchsten Punkt seiner Flugbahn erreicht hat) ist erlaubt, genauso wie die Spieler sich außerhalb der Trampoline gegenseitig umrennen dürfen. Ziel des Spiels ist es den Ball in den drei Meter hohen Korb zu versenken.

2. Crossgolf

Dies ist eine etwas andere Variante des klassischen Golfs. Der Unterschied ist, dass man es nicht auf einem Golfplatz spielt, sondern überall wo es sich anbietet. Man sollte nur darauf achten, dass man einen geeigneten Ort als Spielfeld verwendet, bei dem man keine Menschen verletzen kann – also wenn möglich öffentliche Plätze meiden. Das Ziel kann man selbst wählen, wie z.B. eine Mülltonne oder ganz simpel einen Baum. Alles was man hierfür benötigt sind Schläger und Golfbälle, wobei man beim Crossgolf nicht außer Acht lassen darf, dass die Golfbälle weit fliegen und die vorhergesehene Strecke verlassen könnten. Man kann diese Gefahr minimieren indem man anstatt den üblichen Golfbällen eine leichtere Variante nehmen würde.

Die Regeln ähneln dem klassischen Golf: Es wird immer abwechselnd geschlagen. Das Spiel endet sobald alle Spieler das Ziel erreicht haben. Als Sieger geht derjenige hervor der die wenigsten Schläge benötigt hat. Allerdings gibt es unzählige Varianten, die alle unterschiedliche Regeln haben. Man kann sie sich aber auch natürlich selbst ausdenken. Hierbei gilt: der Spaß geht vor dem Sieg 🙂

3. Horseball

Diese Pferdesportart stammt aus Frankreich, wurde aber aus dem argentinischen Nationalsport Pato entwickelt. Horseball hat aber auch viele Vorgänger, die vor allem aus dem arabisch-orientalischen Raum stammen. Es ähnelt ebenfalls dem südamerikanischem Polo.

Im 20. Jahrhundert kam dieser Sport nach Europa. Horseball wurde vor allem beim Militär gespielt um den Rekruten das Reiten beizubringen.

1978 gab es die ersten Französischen Meisterschaften und 14 Jahre später 1992 kam Horseball erstmals nach Deutschland.

Die Regeln sind ganz simpel:

Es spielen zwei Teams gegeneinander. Pro Team gibt es jeweils sechs Reiter von denen vier im fliegenden Wechsel gleichzeitig auf dem Spielfeld sind. Dieses ist 60-75m lang und 20-30m breit.

Es wird insgesamt 20 Minuten lang gespielt, in zwei Halbzeiten aufgeteilt und mit drei Minuten Pause dazwischen.

Der Ball, der etwa die Größe eines Fußballes hat und mit sechs Lederschlaufen zum greifen ausgestattet ist, muss in den gegnerischen Ring auf einer Höhe von 4 Metern geworfen werden. Hierbei bekommt man nur einen Punkt unter der Voraussetzung, dass der Ball von mindestens drei von vier Spielern berührt worden ist ohne ihn währenddessen an den Gegner verloren zu haben.

Zugelassen sind nur Pferde mit einem Mindestalter von 4 bis 5 Jahren.

Die Größe des Pferdes bringt Vor- und Nachteile mit sich. Mit einem größeren Pferd fällt dem Spieler der Korbwurf um einiges leichter, aber das Aufheben des Balls jedoch schwerer, wobei zu beachten ist, dass er währenddessen nicht vom Pferd absteigen oder das Tempo verlangsamen darf. Deshalb reiten die Spieler meist im Galopp. Sie erhalten spezielle Sattel, die das Herrunterrutschen während des Aufhebens verhindern.

4. Rhönrad

Das Rhönrad ist ein Sportgerät, das aus zwei Reifen, dazwischenliegenden sechs Sprossen, zwei einfachen Stangen (Griffsprossen) und zwei Brettsprossen besteht, die die zwei Reifen quasi miteinander verbinden. Die Größe des Rads entspricht der Größe des Turners. Er sollte dabei fast gestreckt stehen können während er sich an den Griffen hält. Die Griffe bzw. Bretter können mit Lederschlaufen, den sogenannten Bindungen, ausgestattet werden, an denen sich der Turner mit den Füßen festklemmen kann.

Es sind Räder mit 130 bis 245 cm Durchmesser, 40 bis 60 kg Gewicht und in verschiedenen Breiten und Farben erhältlich.

Beim Rhönrad gibt es verschiedene Disziplinen wie zB.:

  • Geradeturnen

Hierbei rollt das Rad auf einer Fläche von 23 auf 3 m auf beiden Reifen. Es werden Pflicht- und Kürübungen (Kür = Wort für eine Wahl) vorgeturnt, die teilweise Elemente vom Reck- und Barrenturnen aufweisen.

  • Spiralturnen

In dieser Disziplin bewegt sich das Rad nur auf einem Reifen, was laut einer Turnerin sehr anstrengend ist und anscheinend Muskeln am Trizeps erfordert.

  • Der Sprung

Früher wurde er nur von Männlichen und seit 1999 auch von Weiblichen Turnern durchgeführt.

Das Rad wird mit Schwung angeschoben, der Turner folgt ihm im Steigerungslauf hinterher und lässt sich mithilfe des Schwungs drauf ziehen. Dies wird aus der Grätsch-, Hock- oder Standposition vollführt worauf der Sprung auf dem Mattenberg folgt, der z.B. ein Gerätesprung oder Salto sein kann.

Es existieren auch weitere Disziplinen für Paare, wie Partner- oder Synchronturnen, die jedoch nicht Teil des internationalen Wettkampfprogramms sind.

5. Jugger

Der Ursprung dieser Sportart stammt aus dem im Jahre 1989 entstandenem Spielfilm „Die Jugger-Kampf der Besten“. Der Regisseur erfand damals dieses Spiel, da er es für die Handlung des Films benötigte.

Es geht dabei um umherziehende Mannschaften von Männern mit ihrem schlechten Lebensunterhalt und nur einem Ziel vor den Augen: in die Liga aufgenommen zu werden, in der grausame Gladiatorenkämpfe zur Unterhaltung der Adligen ausgetragen werden. Im Film geht es dort sehr brutal zu, in der Realität ist es jedoch nicht gefährlicher als andere Kampfsportarten.

Das erste nachgewiesen Spiel trug sich 1993 während eines Liverollenspiels von „Die Dilettanten“ der LARP-Gruppe zu.

Das Spielfeld sollte aus einer gleichmäßigen Ebene bestehen, wenn möglich sollte es kein harter Untergrund sein, solange die Spieler ohne Knie- oder Ellenbogenschützer spielen. Eine einfache Rasenfläche mit wenig Bewuchs sollte sich perfekt dafür eignen. Das Spielfeld wird durch Linien Abgegrenzt, es hat am Ende die Form eines Vierecks mit Abgeschnittenen Ecken. Die oberen kurzen Linien nennen sich Grundlinien und sind 10 m lang, die längeren Seiten des Vierecks heißen Seitenlinien und haben eine Länge von ca. 30 m. Die Breite des Spielfeldes entspricht 20 m. Jeder Turnierausrichter kann selbst entscheiden, ob das Betreten der Linien als Außerhalb des Spielfeldes gilt oder nicht. Der Mittelpunkt ist gekennzeichnet, auf dem der Spielball vom Hauptschiedsrichter zu Spielbeginn und nach jeder Unterbrechung platziert wird.

Im Spiel geht es darum, den Ball (Jugger) so oft wie möglich in das gegnerische Tor (Mal) zu bringen. Der Spielball ist – wie im Film – ein künstlicher Hundeschädel aus Schaumstoff, den man nicht treten darf.

Eine Mannschaft besteht aus acht Spielern, von denen maximal fünf auf dem Spielfeld sind. Einer von ihnen ist der Läufer, nur ihm ist es erlaubt den Jugger aufzunehmen, er darf mit dem anderen Läufer ringen. Sein Ziel besteht darin den Jugger in das gegnerische Mal zu stecken. Der Rest sind Pompfer deren Aufgabe es ist, den Weg für den Läufer frei zu machen und die Gegner daran zu hindern, den Jogger ins eigene Mal zu kriegen. Nur dem Läufer ist es gestattet ein Tor zu erzielen. Alle anderen Spieler müssen mit gepolsterten Sportgeräten gegeneinander versuchen die gegnerische Mannschaft um Punkte zu bringen.

Das Besondere an Jugger ist, dass es zugelassen und üblich ist mit Mannschaften zu spielen, die aus männlichen und weiblichen Spielern bestehen.

Hoffentlich konntest du dich ein bisschen inspirieren lassen und – wer weiß? Vielleicht wird eine der genannten Sportarten deine größte Leidenschaft oder einfach nur ein cooles Hobby für dich werden.

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