„Und was machst du nach der Schule?“ – Berufsmesse am Mörike gibt Einblick in verschiedene Berufsfelder

Wir alle kennen sie, diese Frage, die einem irgendwann jeder stellt: „Was machst du nach der Schule?“ Es ist eine Frage, die viele von uns vielleicht nicht so gerne hören, weil die Antwort nicht immer so einfach fällt. Doch genau mit dieser Frage durften wir uns auf der Berufsmesse, welche am Nachmittag des Buß- und Bettages am Mörike stattfand, auseinandersetzen. An diesem Tag hatten wir die Gelegenheit, viele verschiedene Berufe kennenzulernen und interessante Einblicke in die Arbeitswelt zu bekommen.


Zu Gast waren Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Berufsbranchen, die ihren Beruf, Werdegang und ihr Unternehmen bzw. ihren Arbeitgeber vorstellten. So besuchten uns der Schreinermeister, Herr Westphal von der Schreinerei Kopf, Frau Kübler vom Polizeipräsidium Stuttgart, Frau Beckmann, Ingenieurin bei Daimler Trucks, und Michael Scholz, Geschäftsführer der Gestaltungs- und Kommunikationsagentur halbautomaten. Doch auch die Versicherungsbranche, das Marienhospital sowie das Diakonie Klinikum als auch das Start-up-Unternehmen straiv, welches 2015 gegründet und heute über 3.000 Kunden in 29 Ländern hat und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (sogenannte „straiver“) aus 18 verschiedenen Ländern beschäftigt.

Einer der drei Gründer von straiv, Herr Haußmann, hielt zu Beginn der Messe einen kurzen Impulsvortrag zum Thema Unternehmensgründung. Seine Message an uns: Auch das Thema Unternehmensgründung sollte etwas sein, über das wir uns mutig Gedanken machen und nicht für unmöglich halten sollten – unabhängig von Schullaufbahn und möglichen Rückschlägen, die man erlebt und die zu jedem Lebenslauf dazugehören. Seine zwei Mitgründer seien da die besten Beispiele.

Nach diesem gemeinsamen Beginn im Festsaal, ging die Messe in Form von drei „Sessions“ weiter. In diesen kurzen Einheiten, jede 25 Minuten lang, hatten wir Gelegenheit in kleinen Gruppen mit den Speakern in den Austausch zu treten und unsere Fragen zu stellen. So konnten wir alle einen ersten Eindruck davon bekommen, wie vielfältig die Möglichkeiten nach der Schule wirklich sind.

In meiner ersten Session hatte ich die Gelegenheit Sophia Hartwig, eine Landschaftsarchitektin, kennenzulernen. Ihr Beruf ist unglaublich vielseitig und wird von vielen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel dem Klimawandel. Landschaftsarchitektur ist eine Branche, die eine große Bedeutung für die Zukunft hat. Die Arbeit ist abwechslungsreich und fordert viel Kreativität sowie Wissen aus verschiedenen Fachbereichen. Besonders spannend fand ich, wie viel Freiheit dieser Beruf bietet – man ist nicht an feste Arbeitsstrukturen gebunden und hat immer wieder neue Herausforderungen. Für mich persönlich macht das den Beruf besonders interessant, da er Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und Gestaltung miteinander vereint.

In der zweiten Session war ich bei einem Start-up-Gründer, Alexander Haußmann. Er erzählte uns, wie er mit einer Idee, die in einem Biergarten mit Freunden entstanden ist, den Weg zu einem Unternehmen fand, das heute weltweit tätig ist. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile 60 Mitarbeiter und vertreibt seine Produkte international. Besonders spannend fand ich, wie viele verschiedene Abteilungen es in seinem Unternehmen gibt – von der Geschäftsführung über die Produktentwicklung bis hin zu Marketing und Sales. Ein großes Thema war dabei auch die Digitalisierung und wie wichtig es ist, das richtige Timing und den Bedarf der Menschen zu erkennen, um erfolgreich zu sein. Es war beeindruckend, wie aus einer kleinen Idee ein so großes Unternehmen entstehen konnte.

In der dritten Session bekam ich einen Einblick in den Beruf der Autorin, vorgestellt von Julia Hofelich. Sie hat bereits sieben Bücher veröffentlicht und gab uns einen interessanten Einblick in ihr Leben. Zunächst hatte sie Jura studiert, dann Deutsch und erst später den Entschluss gefasst, Schriftstellerin zu werden – ein Beispiel dafür, dass man nicht immer sofort wissen muss, was man nach der Schule machen möchte. Julia erzählte, dass sie ihre Geschichten oft mit Praxisrecherchen anreichert und wie sie beim Schreiben eines Buches vorgeht.

Schlussendlich sagte sie trotzdem, dass sie den Beruf der Schriftstellerin nicht unbedingt als Hauptberuf empfehlen würde, sondern eher als Nebentätigkeit, bis man erfolgreich genug ist, um davon zu leben. Das Schreiben sollte also nicht der einzige Beruf sein, sondern ein Hobby, das man nach und nach ausbaut.

Abschließend kann ich sagen, dass mir die Messe sehr gut gefallen hat. Sie hat mir nicht nur viele neue Perspektiven eröffnet, sondern auch gezeigt, wie unterschiedlich die Arbeitswelt sein kann. Besonders interessant war es, Berufe zu entdecken, von denen ich vorher noch nichts gehört hatte. Die Veranstaltung war gut organisiert und für mich genau im richtigen Tempo – nicht zu lang, nicht zu kurz – sodass man alles in Ruhe auf sich wirken lassen konnte.

Timo Baier
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