Niedrige Preise ziehen die Kunden in die Supermärkte. Zudem geht ein Einkauf in einem Supermarkt schneller als auf dem Wochenmarkt. Es herrscht in einem Supermarkt immer die gleiche Sortierung, es gibt immer die gleichen Produkte, die gleichen Preise und im Laden kurze Wege.
Doch in den letzten Jahren stieg das umweltbewusste Einkaufen bei den Menschen. Das ist wichtig, denn die Produktion und der Konsum von Lebewesen verursacht massive Umweltbelastungen. Er ist für 60 Prozent des Verlustes an Tier und Pflanzenarten verantwortlich. Und für 24 Prozent der Treibhausemissionen.
Doch kann ein Supermarkt trotz günstiger Preise eine nachhaltige Ernährung ermöglichen? Das wird im folgenden am Beispiel von Aldi Süd geprüft. Das Erste, was auffällt, wenn man einen Supermarkt betritt, ist, dass alles ordentlich und aufgeräumt in Regalen steht. Dies funktioniert meist nur durch die quadratische Verpackung. Die Plastikverpackungen sind kaum wegzudenken und trotz der immer noch vorhandenen Präsenz hat sich zumindest eine Kleinigkeit getan. Es gibt bereits bei Aldi viel Gemüse, das unverpackt ist. Zudem werden mehrfach verwendbare Netze für das Gemüse angeboten. Ein weiterer Punkt ist, dass zum Beispiel Äpfel in nachhaltigen Papierverpackungen verkauft werden oder Bananen nur noch eine Banderole zur Kennzeichnung tragen. Bei Kürbissen hingegen kann man die Kennzeichnung eingraviert in der Schale erkennen.
Des Weiteren setzt sich dafür Aldi ein, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden. Denn die Deutschen werfen jedes Jahr ca. 11 Millionen Tonnen Essen weg. Der eigentliche noch verzehrbare Abfall entsteht bei der Ernte und der Produktion. Viel landet auch beim Verbraucher im Müll.
Aldi setzt nun für die Verminderung des Abfalls von Lebensmitteln an drei verschiedenen Punkten an. Unter dem Namen krumme Dinger werden zum Beispiel krumme Karotten oder Äpfel mit leichten Macken verkauft. Auf diese Weise werden Lebensmittel noch veräußert, die eigentlich schon bei der Ernte aufgrund ihrer Form oder leichter Fehler weggeschmissen werden würden. Als Zweites werden die Einkäufe bzw. Belieferung der Filialen mit Waren so reguliert, dass das frische Obst und Gemüse nicht in den Läden verschimmelt. Der dritte Punkt ist, dass die Verbraucher beispielsweise auf der Milch Hinweise finden, dass man abgelaufene Lebensmittel erst probieren und an ihnen riechen soll, bevor der Verbraucher die Sachen wegwirft. Denn das Ablaufdatum steht für die Mindesthaltbarkeit und heißt nicht grundsätzlich, dass das Produkt danach schlecht und ungenießbar ist.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Tierwohl. Es sind viele Fakten über die schlimmen Verhältnisse von Massentierhaltung bekannt. Man nimmt als Kunde von billigem Fleisch, Herstellungsbedingungen wie überfüllte Ställe, die Vernichtung von männlichen Küken oder die Amputation von Ringelschwänzen bei Ferkeln in Kauf. Auch hier konnte man eine grundlegende Veränderung vor längerer Zeit in den Supermärkten wahrnehmen. Auf allen Verpackungen von Fleisch wird nun in einer Art Ampel-System gekennzeichnet unter welchen Bedingungen das Tier gelebt hat, z. B. in einer Stallhaltung oder ob das Tier mehr Platz hatte und sich im Freiland bewegen konnte. Jedoch ist zu bedenken, dass es Fleisch im Supermarkt nur in Plastikverpackungen gibt. Kauft man das Fleisch jedoch unverpackt woanders, weiß man wiederum nicht, wie gut das Tier gelebt hat. Ein weiterer Punkt ist das Töten von männlichen Küken. Jährlich werden in Deutschland rund 45 Millionen Küken getötet. Aldi hat sich zum Ziel gesetzt bis im Jahr 2022 nur noch Eier zu verkaufen, bei denen keine Küken getötet werden. Hierfür gibt es eine neue Technologie. Mit der neuen Technologie kann man das Geschlecht des Kükens bestimmen. Je nachdem welches Geschlecht das Küken hat, kann man es vor dem Ausbrüten aussortieren. Die unausgebrüteten Eier sollen dann wiederum zum Verkauf stehen.
Somit kann man sehen, das Thema der Nachhaltigkeit und der Tierhaltung ist auch bei den Supermärkten angekommen und entwickelt sich stetig fort. Jedoch ist die Entwicklung sehr langsam. Nudeln, Müsli oder Joghurt werden alle noch in Plastik verkauft. Ein Kunde kann bei einem normalen Einkauf im Supermarkt es kaum schaffen, ohne Plastik einzukaufen. Auch beim Tierwohl gibt es durch die Ampel für den Kunden die Möglichkeit, sich selbst für die Haltungsart zu entscheiden. Doch die beste Haltungsform „4“ ist bei Aldi kaum vorhanden, weshalb die Wahl eingeschränkt wird. Es ist wichtig zu bedenken, dass jeder Kunde eine Entscheidung durch seinen Kauf tätigt und damit bestimmt, in welche Richtung sich der Supermarkt entwickelt. Jedoch sollten gerade Supermärkte nachhaltig werden, damit auch ärmeren bzw. jedem die Chance gegeben wird, sich für einen günstigen Preis nachhaltig zu ernähren.