Die Corona-Krise sorgt für ein riesiges Loch in der deutschen Wirtschaft. So ist es kein Wunder, dass Volkswirtschaftler mit einem enormen Einbruch der Wirtschaftsleistung für das Jahr 2020 rechnen. Auch die Deutsche Bank hat eine Prognose, die den Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 5,3 für das laufende Jahr beinhaltet, aufgestellt.
Die Arbeitslosigkeit wird nach Erwartung deutscher Volkswirtschaftler deutlich steigen. Die prognostizierten Zahlen für das laufende Jahr schwanken in den einzelnen Vorhersagen leicht: Man rechnet mit einem Höchststand von knapp unter drei Millionen bei 2,967 Millionen Menschen ohne Job, IAB-Wissenschaftler gehen davon aus, dass es sogar über drei Millionen werden können. Die Deutsche Bank gibt sich etwas optimistischer und rechnet mit 2,7 Millionen Arbeitslosen in Deutschland. Die Bundesagentur für Arbeit gibt ihre Arbeitsmarktzahlen für April bekannt, den ersten Monat, in dem die Krise voll gegriffen hat. Angesichts einer Rekordzahl von Unternehmen, die Kurzarbeit angemeldet haben, verkündete diese, dass es Sie nicht wundern würde, wenn die Zahl der Kurzarbeiter auf über sechs Millionen steigt. Volkswirtschaftler gehen sogar von bis zu sieben Millionen Kurzarbeitern aus, beides wäre ein einsamer Rekord. Die bisherige Höchstzahl war im Mai 2009 mit 1,44 Millionen Kurzarbeitern erreicht worden.
Geschäftsschließungen, Einschränkungen im Geschäftsbetrieb, ausbleibende Nachfrage, unterbrochene Lieferketten und Reisebeschränkungen verstärken sich währenddessen in ihrer Wirkung. Einige Experten zufolge droht angesichts der enormen staatlichen Eingriffe ein Problem bei den Staatsschulden. Deutschland steuere auf ein Defizit von sieben Prozent zu, bei einer Gesamtverschuldung von 72 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Dies reißt zwar deutlich die Maastricht-Kriterien der Europäischen Union, wirkt aber im Vergleich zu anderen Ländern, Italien sitzt auf einem Schuldenberg von 169 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung, vergleichsweise moderat.
Trotz der Nachholeffekte ist es unwahrscheinlich, dass unsere Wirtschaft ihre alte Form in absehbarer Zeit ganz zurückerlangen kann, denn die Corona-Krise wird bleibende Spuren hinterlassen und es gilt auf die zukünftigen und hoffentlich richtigen Entscheidungen der Regierung zu vertrauen.