Nach den Ausschreitungen und Hetzjagden auf Ausländer in Chemnitz in den vergangen Tagen versammelten sich am Mittwochabend rund 150 Menschen auf dem Marienplatz im Stuttgarter Süden. Ausgerufen wurde die Antifa-Kundgebung unter der Überschrift „Pogrome in Chemnitz: Dem rechten Mob keinen Meter!“ vom Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart und Region, kurz AABS. Nach Angaben der Veranstalter waren 200 Menschen anwesend.
Auf der Facebook-Seite des Aktionsbündnisses heißt es:
…bringt euch ein und steht auf gegen den gefährlichen Mob, bevor es zu spät ist!
Vor Ort verteilen Aktivisten des AABS auch Flugblätter, auf diesen steht unter anderem folgendes:
Auch wenn wir hier in Stuttgart (noch) nicht eine Situation wie in Sachsen haben, werden auch hier die Nazis immer stärker und vor allem selbstbewusster. So oder so ist es unsere Pflicht immer und überall da aktiv zu werden, wenn faschistische Ideologie zur direkten Gefahr für Leib und Leben von Menschen wird.
Auf die Frage, um welche Nationalsozialisten oder Nationalsozialistische Gruppierungen es sicher hierbei in Stuttgart handeln soll, findet man weder auf dem verteilten Flugblatt, noch in dem Facebook-Post eine Antwort.
Als die Kundgebung zum Ende kam bildete sich eine spontane Demonstration, mit dem Ziel Richtung Innenstadt zu ziehen. Daraufhin versuchte die Polizei den Demonstrationszug aufzuhalten. Als die Demonstranten nach Angaben der Polizei jedoch nicht auf die mehrfachen Apelle der Polizei hörten, setzte diese schließlich Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Auf Facebook verkündete das AABS dann am selben Abend:
Die Stuttgarter Polizei zog mit ihren sächsischen Kollegen gleich und griff die spontane Demonstration im Anschluss mehrfach an.