Am 29. und 30. Januar führte die Ober- und Mittelstufen-Theater AG des Mörike das Stück „Die Weber“ auf. Das berühmte Werk des deutschen Dramatikers Gerhart Hauptmann basiert auf dem 1844 mit Militärgewalt niedergeschlagenen Weberaufstand in Schlesien und führte das Publikum in eine Zeit enormer sozialer Ungleichheit, damit einhergehender unerträglicher Ungerechtigkeit und Armut, aber auch aufkeimender Hoffnung und Gemeinsinns. Unsere Pelikan-Redakteurin Aata hat sich auf das Schauspiel eingelassen und ihre Wahrnehmung des Stücks in einer kurzen Rezession für uns zusammengefasst. Wer selbst keiner der Aufführungen beiwohnen konnte, erhält hier einen kleinen Einblick in das Theaterstück.
Viel Spaß beim Lesen!
In dem Theaterstück ging es – wie der Titel schon sagt – um Weber. Familie Baumert gehört zu den Webern, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts Baumwollstoffe herstellen. Die Arbeit ist schwer und die Fabrikanten bezahlen die Weber, wie es ihnen passt, aber immer zu wenig. Niemand kann sich Nahrungsmittel leisten, dafür haben alle Schulden bei dem Grundherrn. Der kranken Mutter kann man keine Medikamente kaufen, an einen Besuch beim Arzt ist erst gar nicht zu denken.
So geht es den Webern immer schlechter und schlechter. Die große Not der Weber führt zu Kummer und Wut. Der Jäger und Soldat Moritz bringt ein wenig Licht in den Alltag der Familien. Vor allem ermutigt er sie, sich zu wehren und ihre Stimmen zu erheben. Es kommt zum blutigen Aufstand der Weber.
Im Festsaal herrschte eine tolle Atmosphäre, alle fieberten mit. Man sah, wie gut sich die Theater-AG unter Leitung von Michael Wolf auf die Abende vorbereitet hatte. Bühnenbild und Kostüm waren bis ins Detail durchdacht, die schauspielerischen Darbietungen berührten das Publikum und weckten Mitgefühl und Verständnis für die Situation der Weber. Besonders beeindruckend waren die Einsätze zweier Charaktere, die spontan eingesprungen waren und mit nur wenigen Tagen Zeit für Proben und Textlernen Teil des Theaterstücks waren.
Der lang anhaltende Applaus war Zeichen genug für die tolle Performance der Mörike-Theater-AG. Da kann man sich schon auf das nächste Stück freuen!
Die Rezession verfasste Aata Frank.