Eine kurze Geschichte des Mörikes

Für uns ist es einfach ein Ort, an dem gelernt wird, doch das evangelische Mörike in Stuttgart kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Im 19. Jahrhundert war es eine reine Mädchenschule, und ihren Namen erhielt die Schule während der NS-Zeit. Ein Rückblick.

Ein Text von: Leon E. Trinkner

Gründerzeit

Die Geschichte des Mörike reicht zurück bis ins Jahr 1831, als der Hauslehrer Friedrich Weidle die Töchter von Friedrich und Charlotte Reihlen unterrichte. Weidles Können sprach sich herum, und immer mehr Menschen gaben ihre Kinder in Weidles Obhut. Und schon bald tauchte ein Problem auf, das auch im heutigen Deutschland noch nicht gelöst ist: der Lehrermangel. Es waren zu viele Schüler geworden, als dass der Herr Weidle sie alle hätte unterrichten können. Und Platzmangel gab es obendrein, weshalb man flugs beschloss, ein neues Haus in der Eberhardstraße 1 zu errichten. Ostern 1841 zogen hier 49 Schüler*innen ein. Daraus ging das Weid‘lesche Töchterinstitut hervor, das 1856 bereits an die 500 Schülerinnen hatte.

1869 erlitt Friedrich Weidle einen Schlaganfall, woraufhin der Pfarrer August Schmid zu dessen Nachfolger berufen wurde. Der errichtete in der Paulinenstraße das Evangelische Töchterinstitut, das 1929 in die Arminstraße verlegt wurde.

Ausgerechnet die Schreckensjahren des Nationalsozialismus sollten zum Wendepunkt des inzwischen auch für männliche Schüler offenen Gymnasiums werden: Der damalige Gauleiter von Stuttgart, Wilhelm Murr, verkündete in einem Schreiben (Zitat): ,,Die Schule soll von nun an den Namen Mörike- Gymnasium tragen. (…)“
Benannt also nach dem Dichter Eduard Mörike.

1967 wurde unser Hort eingerichtet.
Das Schülerhaus ( „Schü‘“) entstand 1982.

1984 war das Mörike die erste Schule Baden-Württembergs, in der Spanisch als Fremdsprache angeboten wurde.

Von 2012 bis 2017 wurde das gesamte Gebäude grundlegend renoviert.
Übrigens: Die Realschule kam erst 2012 dazu. Und erst seit 2016 hat sie eine eigene Schulleitung.

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